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Erschienen am: 27.01.2022

Meilensteine der Katastergeschichte

Vor 150 Jahren wurde die "K. Steuerkatasterkommission" aufgelöst und das "Kgl. Katasterbureau" neu gegründet

Kgl. Katasterbureau in München, Alexandrastraße 4, Aufnahme von 1907

Als die "K. Steuerkatasterkommission" vor 150 Jahren im Januar 1872 von König Ludwig II. aufgelöst wurde, hatte sie eine große Aufgabe erfüllt. Innerhalb von 60 Jahren war es gelungen, sämtliche Grundstücke in ganz Bayern rechts und links des Rheins systematisch zu vermessen, alle Grundstücksgrößen, Nutzungsarten und Eigentümer zu ermitteln, in den Katasterbüchern von 8493 Steuergemeinden zu registrieren und auf 25 764 Messtischblättern (sog. "Uraufnahmen") grafisch zu erfassen.

Doch die Katasterkarten mussten aktuell gehalten werden, denn Grundstücksgrößen, Nutzungsarten und Eigentümer veränderten sich beständig. Deswegen wurde noch im gleichen Monat eine neue Behörde mit der Bezeichnung "Kgl. Katasterbureau" ins Leben gerufen, die u. a. die Aufbewahrung und Aktualisierung der Katasterpläne zur Aufgabe hatte. Zum Leiter dieser Behörde wurde Georg Friedrich Weckmann (1809-1889) durch königliche Entschließung vom 27. Januar 1872 ernannt. Das "Kgl. Katasterbureau" mit seinen 75 Beschäftigten wurde dem Bayerischen Staatsministerium der Finanzen unmittelbar unterstellt. Untergebracht waren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zunächst im Alten Hof in München, bevor sie 1901 in das neu errichtete Dienstgebäude in der Alexandrastraße 4 umzogen.

Das "Kgl. Katasterbureau" wurde 1915 in "Bayerisches Landesvermessungsamt" umbenannt. Nach zahlreichen weiteren Umstrukturierungen, Namensänderungen und neu hinzu gekommenen Aufgabenbereichen heißt die Behörde jetzt seit 2014 "Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung".

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